Die "Festivals against Whitoutabox" - Aktion mag auf den ersten Blick etwas "amerikanisch" daherkommen. Die dahinter liegenden Beweggründe sind jedoch sehr nachvollziehbar. Withoutabox, weltweit die erste Film-Einreicheplattform wurde von Amazoon aufgekauft. Das Konzept wurde kurzerhand durch ein Patent geschützt (Google: "US6829612"). Seither verfolgt die Firma eine Preispolitik welche Festivals und Filmschaffenden gehörig zur Ader lassen. Die Monopolstellung wird dabei rigoros verteidigt.
Unabhängige Quellen Berichten uns von einem perfiden Zahlungssystem und schlechtem Service. Durch die grösse der Seite werden auch Betrügereien ermöglicht (Scheinfestivals die lediglich Einreichegebühren einstreichen)
Die Bewegung withoutaboxsucks.com besteht gegenwärtig aus 8 Festivals (2 davon aus Deutschland) und viel Resonanz aus der Community. 11'000 FB Likes seit Mai 2013.
Gegenwärtig tut sich auch einiges auf dem europäische Filmvermittlungssektor. Aus privater Initiative entstehen Konkurenten von denen zu hoffen ist, dass diese den Markt ein wenig aufmischen. Denn auch in Europa leiden die Alteingesessenen, EU-geförderten* Einreicheplattform etwas an Inovationsmangel. Ein wenig Bewegung kann nicht schaden. Sport war schon immer gesund.
Was uns in dieser Disskusion aber fehlt ist die kritische Betrachtung des Einreichevorgangs an sich. Eine Erhebung unter 5000 Festivals* hat unlängst ergeben das nach wie vor 65% aller Filmfestivals für eine Filmeinreichung Geld verlangen. Anders gesagt: Die Kuh die wir melken soll für ihr eigenes Futter bezahlen? Wir kritisieren aber auch die Wettbewerbskultur welche ein ganzer Kulturzweig und dringend benötigte Finanzen durch die willkür einer Jury punktuell und ungerecht verteilt.
* stephenfollows(dot)com
** MEDIA Programm